Koshirae

 

Als Koshirae oder Schwertmontierung(en) bezeichnet man die nachfolgend im Einzelnen aufgeführten Bestandteile eines Schwertes:

 

- Habaki

- Seppa

- Tsuba

- Menuki

- Mekugi

- Tsuka / - ito

- Fuchi / Kashira

- Shitodome

- Saya

 

Zur Montierung zählt ebenfalls die Verarbeitung des Griffes (Tsuka). Wärend in den Weltkriegen die Katana der japanischen Offiziere eher schmucklos und zweckdienlich waren, sind Katana-Schwerter auf dem traditionellen Sektor deutlich anders. Nicht selten waren die Griffe der Offiziersschwerter aus Aluminium oder Kupfer. Nach den Kriegen wurden die Griffe dann dem persönlichen Geschmack angepasst. Dazu gehört eine Ummantelung aus "same", Rochenhaut. Der Grund dafür ist

 

Über die Rochenhaut wurde noch ein Band geflochten, das tsuka-ito. In der Regel aus Baumwolle oder Seide, aber auch Leder wird häufig verwendet. Es gibt sogar einen verifizierten Fall, dass man Aal-Leder benutzte. Der Grund war, dass Aal-Leder wasserabweisend ist und somit Schmutzpartikel weniger anhaften und sich schneller wieder entfernen lassen.

Koshirae dienten nicht nur funktionalen, sondern auch ästhetischen Zwecken, wobei häufig das Familienwappen (Mon) als Schmuck und Identifikationsmerkmal verwendet wurde.

 


Habaki

 

Das Habaki oder auf Deutsch: Die Klingenzwinge, sitzt hinter der Tsuba (Handschutz) am Übergang der Klinge zur Angel. Es ist in der Regel aus Kupfer oder Messing gefertigt.  In der Regel sind sie nicht verziert, jedoch gibt es durchaus Muster, die auf den Namen des Schwertes oder seinen Besitzer hinweisen.

 

Wenngleich das Habaki eher unscheinbar wirkt, weil "es eben einfach dran ist" sollte man die Funktion nicht unterschätzen. In einer Schwertangel wirken enorme Kräfte. Gerade und besonders bei längeren Klingen und aus Stahl. Daher ist es enorm wichtig, diese Kräfte "aufzufangen". Das geschieht durch wenig Spiel. Eine passgenaue habaki in Verbindung mit einer äußerst präzise gefertigen Tsuka (Griff) sorgen dafür, dass die Klinge sich nicht frei bewegt und am Matterial arbeiten kann.

 

 

Eine weitere wichtige Funktion ist, dass das Habaki passgenau ins Koiguchi ("Karpfenmaul": die Scheidenöffnung) passt. Das verhindert ein herausrutschen der Klinge. Gerade bei scharfen Schwertern eine sehr dankernswerte Aufgabe!

 


Seppa

Die Seppa, oder "Unterlegscheiben" führen allzu häufig ein stiefmütterliches Dasein. Zwar dienen sie "nur" Abstandshalter zwischen Habaki und Tsuba sowie Schwertgriff uns Tsuba.

Die Scheiben sind heutzutage meistens aus Messing und gestanzte Massenware. Links im Bild der deutliche Unterschied zwischen Massenware und von Thomas handgefertigter Einzelanfertigung.

 

Seppa gibt es in unterschiedlicher Dicke und Größe. Verziert sind sie in der Regel kaum, die Gestaltung variiert aber leicht, wie man an den BIldern sieht. An einem Schwert wird auf beiden Seiten der Tsuba jeweils ein Abstandshalter montiert, sie grenzen an die sogenannten Seppa Dai der Tsuba an.

Seppa werden insbesondere bei Anfängern in ihrer Bedeutung gern unterschätzt, da sie im Gesamtbild eines Samuraischwertes nicht besonders auffällig sind. Denken sie.
Sie spielen eine wichtige Rolle für das gesamte Schwert. Durch sie werden die Elemente Habaki (Klingenzwinge), Tsuba (Stichblatt) und Fuchi (Endstück des Schwertgriffes) verbunden und sie bieten Halt für diese Elemente. Bei häufigem Gebrauch unterliegen sie natürlich einem gewissen Verschleiss, sowie die Mekugi. Den straffen Sitz des Griffes kann man also mit Seppa regulieren. Und... die ovale Form und die eher helle, auffällige Farbe der Seppa zeigen einem Shínpan oder Prüfer, ob ein schräger Schnitt in Wahrheit auch einer war. Denn die Seppa zeigt immer nach vorn, auch wenn man die Klinge nicht in voller Größe erfassen kann.

 

Tsuba

Menuki

Mekugi

Tsuka

Die Tsuka ist extrem wichtig für die Krafteinleitung des Schnittes und ein sicheres Greifen des Schwertes. Sie muss sehr sauber und sorgfältig an die Klingenangel (Nakago) angepasst werden. In diesem Fall habe ich den Schwerpunkt noch durch ein eingelagertes Gewicht korrigiert, da die Klinge doch recht kopflastig war. Die Tsuka ist nun etwas länger als üblich. Damit komme ich aber gut zurecht. Man muss auf jeden Fall darauf achten, dass die Tsuka nicht mehr als ca. 30-50 mm über das Ende der Nakago übersteht. Sonst besteht die Gefahr, dass die Tsuka hier bricht


Fuchi / Kashira

Shitodome