Karate


Wadō-Ryū

Ōtsuka Hironori

大塚 博紀

* 1. Juni 1892 in

Shimodate, Japan

29. Januar 1982

Shōtōkan

Funakoshi Gichin

船越・義珍

* 1868, Naha

Okinawa

1957, Tokio

Shitō-Ryū

Mabuni Kenwa Sōke

 摩文仁 賢和

* 1889 in Shuri,

Okinawa

1952 in Tokio

Kyokushinkai

Ōyama Masutatsu

大山 倍達

* 27. Juli 1923 in Gimje (heute Südkorea)

26. April 1994 in Tokio

Gōjū-Ryū

Miyagi Chōjun

宮城 長順

* 25. April 1888 in Naha, Okinawa

8. Oktober 1953



(c) COPYRIGHT by Martina Doetsch
(c) COPYRIGHT by Martina Doetsch

Karate-„dō“ (jap.空手道 ‚Weg der leeren Hand‘)

 

Karate wurde früher nur als das bezeichnet, was sie war: Eine Kriegskunst der "Leeren Hand". Da aber Kobudō (Waffentraining) zwinglich dazugehört, ist das so nicht ganz richtig, wenn man auf die rein okinawanischen Ursprünge blickt. Da Anfang des 19. Jahrhunders zunehmend eine geistige Variante berücksichtigt werden sollte, fügte man das "dō" hinzu. Was auf den Weg der Reifung und somit der charakterlichen Schulung hindeuten soll. Ziel ist in jedem Fall, ein besserer Mensch zu werden.

Die früher Herkunft und somit die andere Schreibweise (bis in die 1930er Jahre唐手“) bedeutete "Chinesische Hand". Daraus wurde das heutige "Leere Hand" oder  "唐手".

 

Nach alten Legenden (die ich einfach so glauben möchte), kam Meister Bodhidharma aus Persien über Südindien zu einem Shaolin Kloster in China. Dort begründete er den Zen-Buddhismus. Damit die ungeübten Mönche die langen Meditationsphasen unbeschadet überstanden, ersann er Leibesübungen. Angeblich sei so das Shaolin Kung Fu entstanden, aus dem sich viele Zweige reckten. Dass Karate auf jeden Fall chinesische Einflüsse aufweist, sieht man allein am Shitō-Ryū. Meister Gogenki überlieferte Kenwa Mabuni zahlreiche Übungsformen, zumeist den des Weißen Kranich - Stiles. Kranich - Kata wie "Haufa", "Nipaipo" oder "Papuren" verdeutlichen das eindrucksvoll. Doch wie bereits beschrieben ist das Legende und historisch nicht nachweisbar.

Karate in der aktuellen Form entwickelte sich in Okinawa, der Hauptinsel der  Ryūkyū-Inseln. Heute ist die Okinawa ein Teil der gleichnamigen Präfektur Japans. Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt Okinawa, damals Zentrum des unabhängigen Inselkönigreichs Ryūkyū, rege Handelskontakte zu Japan, China, Korea und Südostasien.  Die Städte Naha, Shuri und Tomari waren damals wichtige Handelsplätze und allein aufgrund der Vielfalt der dort Handelnden gab es nicht nur einen regen Austausch von Waren und Dienstleistungen, sondern auch über Kampfkünste.Chinesische, Koreanische, Okinawanische Systeme "beschnupperen" sich. 1422 wurde Okinawa vom König geeint und er verbot dasTragen von Waffen. Eben durch das Waffenverbot erfreute sich die Waffenlose Kampfkunst ständig wachsender Beliebtheit.

Es waren m Ende die japanischen Samurai, die die Ausnahme stellten. Samurai hatten das Recht zur Schwertprobe. Sie durften die Schärfe ihrer Klinge an zum Tode verurteilten und Leichen ausprobieren, aber auch an willkürlich herangezogenen Bauern. Dies wurde auch ausgeführt, was zu erheblichem Unmut in der Bevölkerung führte und Selbstverteidigung abermals wichtiger wurde. Aber was macht man gegen ein Katana? Auf jeden Fall war man sicher, dass jedwede Kampfkunst nur geheim stattfinden sollte. Während dieser Zeit entwickelte die eher bäuerlich geprägte Bevölkerung Maßnahmen gegen die brandgefährlichen Schwerter der Samurai. Kobudo war geboren. Die Idee der Okinawaner war, aus Alltagsgegenständen Waffen herzustellen. 

 Weil die Kunst des Schreibens in der Bevölkerung damals kaum verbreitet war, und man aus Geheimhaltungsgründen dazu gezwungen war, wurden keinerlei schriftliche Aufzeichnungen angefertigt. Man verließ sich auf die mündliche Überlieferung und die direkte Weitergabe. Zu diesem Zweck bündelten die Meister die zu lehrenden Kampftechniken in didaktischen zusammenhängenden Einheiten zu festgelegten Abläufen oder Formen. Diese genau vorgegebenen Abläufe werden als Kata bezeichnet.

So besitzt jede Kata noch bis heute ein strenges Schrittdiagramm (Embusen). Die Effizienz der Chiffrierung der Techniken in Form einer Kata zeigt sich bei der Kata-Demonstration vor Laien: Für den Laien und in den ungeübten Augen des Karate-Anfängers muten die Bewegungen befremdlich oder nichtssagend an. Die eigentliche Bedeutung der Kampfhandlungen erschließt sich einem erst durch intensives Kata-Studium und der „Dechiffrierung“ des Kata. Dies erfolgt im Bunkai-Training. Eine Kata ist also ein traditionelles, systematisches Kampfhandlungsprogramm und das hauptsächliche Medium der Tradition des Karate.

 Hier erklärt sich die Weisheit: „Wer keine Kata kann, kann kein Karate“